R-140

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Die Funkstelle R 140 (aufgebaut auf Basisfahrzeug ZIL-131) diente zur Sicherstellung der KW-Funkverbindung in Front- und Armeenetzen der Landstreitkräfte, in den Raketentruppen und in den Truppen der Luftstreitkräfte / Luftverteidigung. Dabei ist die Funkstelle R 140 eine automatisierte KW-Sende- und Empfangsstelle für zwei Übertragungskanäle im Telefonie- und Telegrafiebetrieb. In der Betriebsart Telefonie ist nur Einseitenbandbetrieb möglich.

1. Allgemeines zum Funkgerätesatz :

Frequenzbereich 1.500 ... 29.999,9 kHz
Arbeitsfrequenzen alle Vielfachen von 100 Hz
Programmierung der Festfrequenzen 10
Programmierung beinhaltet Wahl der Betriebsart des Senders
Telefonie - Telegrafie
Antennenwahl für Sender und Empfänger
Ausgangsleistung 1.000 W
Frequenzabstand bei Duplexbetrieb im Bereich 1,5 ...12 MHz > 240 kHz
Bereich 12 ... 30 MHz > 2% der Arbeitsfrequenz
Reichweiten - im Stand (Antenne voll entfaltet) 2.000 ... 3.000 km
- in der Bewegung mit DA (1,5 ... 12 MHz) 150 ... 300 km
- mit 4 m-Stabantenne (14 ... 30 MHz) 100 km

2. Antennenanlage :

Die benötigte Aufbaufläche bei vollständig entfalteter Anlage beträgt max. 100 m x 150 m.

2.1 Sendeantennen

DIP 2 x 40 - symmetrischer Dipol mit einer Schenkellänge von je 40 m, Aufhängung in einer Höhe von 12 m
DIP 2 x 11 - symmetrischer Dipol mit einer Schenkellänge von je 11 m, Aufhängung in einer Höhe von 9 m
V 2 x 46 - symmetrische V-förmige Antenne mit einer Schenkellänge von je 46 m, Aufhängung in einer Höhe von 12 m, der Öffnungswinkel der beiden Schenkel beträgt 50 Grad. An den Enden der beiden Schenkel befinden sich Abschlußwiderstände (390 Ohm) und Gegengewichte
T 2 x 40 - unsymmetrische Antenne, wird aus DIP 2 x 40 durch Zusammenschalten beider Adern der Speiseleitung gebildet
T 2 x 11 - unsymmetrische Antenne, wird aus DIP 2 x 11 durch Zusammenschalten beider Adern der Speiseleitung gebildet
10 m STAB - unsymmetrischer Halbteleskop-Stab 10 m, Aufbau und Anschluß auf dem Antennenfuß am Fahrzeugdach vorn links
4 m STAB - unsymmetrischer Stab 4 m, Aufbau und Anschluß auf dem Antennenfuß am Fahrzeugdach vorn rechts, sie kann während des Marsches in heruntergebundenem Zustand genutzt werden
Die Sendeantennen sind an zwei Masten befestigt:
am 12 m Mast rechts neben dem Fahrzeug die V 2 x 46 (12 m hoch) und der DIP 2 x 11 (9 m hoch)
am 12 m Mast links neben dem Fahrzeug der DIP 2 x 40 und die Richtantenne für die Richtfunkstelle RFST
Die an den Masten befestigten Sendeantennen werden an den Sendeantennenwahlschalter (SAW) über freihängende Speiseleitungen angeschlossen.
Die Frequenzbereiche der Sendeantenne
Raumwelle DIP 2 x 40 1,5 - 5 MHz
DIP 2 x 11 5 - 16 MHz
V 2 x 46 10- 30 MHz
Bodenwelle T 2 x 40 1,5 - 2 MHz
T 2 x 11 2 - 4 MHz
11 m STAB 4 -14 MHz
4 m STAB 14 - 30 MHz

2.2 Empfangsantennen

DIP 2 x 13 - symmetrischer Dipol mit einer Schenkellänge von je 13 m, Aufhängung in einer Höhe von 9 m
V 2 x 46 - symmetrische V-förmige Antenne mit einer Schenkellänge von je 46 m, Aufhängung in einer Höhe von 12 m, der Öffnungswinkel der beiden Schenkel beträgt 50 Grad. An den Enden der beiden Schenkel befinden sich Abschlußwiderstände (390 Ohm) und Gegengewichte
4 m STAB - unsymmetrischer Stab 4 m
Diese Empfangsantennen werden an einem 12 m Mast befestigt. An der Mastspitze wird der 4 m Stab angebracht. Als Gegengewichte dienen die oberen Enden der Abspannseile des Mastes.
4 m STAB - unsymmetrischer Stab 4 m, wird auf dem Fahrzeugkoffer auf dem rechten hinteren Antennenfuß befestigt. Diese Antenne kann währned des Marsches in heruntergebundenem Zustand genutzt werden.
Die am Mast angeordneten Antennen werden mit dem Empfangsantennenwahlschalter (EAW) mittels Koaxialkabel (drei 65 m-Kabel, für jede Antenne ein Kabel) verbunden. Für das Kabel des 4 m-Stabes auf dem Mast und für den 4 m-Stab auf dem Fahrzeugkoffer gibt es nur eine Buchse am EAW. Es kann daher stets nur eine der beiden Antennen angeschlossen werden. Die für die Anpassung des unsymmetrischen Kabels an die symmetrischen Empfangsantennen DIP 2 x 13 und V 2 x 46 nötigen Symmetriertrans-formatoren befinden sich für den Dipol auf einer Platte am Mast in 9 m Höhe und für die V-Antenne im Halter des 4 m-Stabes an der Spitze des Mastes.
Die Frequenzbereiche der Empfangsantenne
Raumwelle DIP 2 x 13 1,5 - 17 MHz
V 2 x 46 10 - 30 MHz
Bodenwelle 4 m STAB 1,5 - 30 MHz

2.3 Dachantenne

Die Dachantenne ist eine Sende- und Empfangsantenne für die Verbindung in der Bewegung. Im betriebsbereiten Zustand befindet sie sich 600 mm über dem Dach des Koffers und erhöht somit die Gesamthöhe des Fahrzeugs auf 4.000 mm. Die Funkstelle kann mit der DA nur im Simplexbetrieb arbeiten, weil jeweils nur der Sender oder nur der Empfänger angeschlossen werden kann. Gesendet werden von der DA nur Bodenwellen, während Raum- und Bodenwellen empfangen werden können. Dabei wird beim Senden die DA automatisch unsymmetrisch geschaltet (Dipolschenkel in der Mitte verbunden, HF-Einspeisung am Ende eines Dipolschenkels) und der Empfänger abgetrennt. Beim Empfangen wird der Sender abgetrennt und der Empfänger angeschaltet. Wird die DA als Dipol genutzt (symmetrische Variante), werden Raumwellen empfangen. Beim Empfang von Bodenwellen werden die beiden Dipolschenkel verbunden und die Mitte der DA auf den Empfängereingang gegeben.

Frequenzbereich der DA 2 -12 MHz

Dank für die Ausarbeitung an M. Kreß

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