In der ersten Hälfte der 70-er Jahre war es üblich, zu Trainingszwecken nach Beendigung der Arbeit im DHS (damals nur 10 Stunden) eine vorher ausgearbeitete Luftlage über die Koordinatenleitung zum vorgesetzten Gefechtsstand zu lesen. Dieses Training wurde soweit wie möglich real gestaltet. Deshalb gab es im Scenario auch entsprechende Meldungen zum Einschalten der Technik und Meldungen der Führungspunkte der Grenzregimenter zu visuell bestätigten Luftraumverletzungen. Leutnant Auerswald hatte als Diensthabender Offizier die Aufgabe, ein solches Training durchzuführen. Er meldete um 20 Uhr an den GS des FuTB-51 (damals noch in der Kasernenanlage "Henne" in Erfurt) : "FuTK bereit zur Maßnahme !" Der DGS des FuTB war der Meinung, bei dieser Meldung handelte es sich um die Bereitschaft zum Wechsel der Kodierungsunterlagen, die zum gleichen Zeitpunkt geplant war und befahl deshalb : "Maßnahme durchführen !" Daraufhin begann der GS der FuTK das vorher ausgearbeitete Training abzuarbeiten. Es wurden Meldungen der Grenzregimenter über Luftraumverletzungen durch Kampfflugzeuge, über das Einschalten der eigenen Funkmeßtechnik und über eigene visuelle Luftraumbeobachtungen abgesetzt. Gleichzeitig wurde die LL (massierter Anflug in allen Höhenbereichen aus südlicher Richtung in Richtung Leipzig und Dresden) an den vorgesetzten GS gelesen. Dieser war nun der Meinung, es sei real und meldete die LL weiter an das AIZ des GS-31 der 1. LVD. Die Luftlage ging durch bis zum ZGS der Luftverteidigung des WV in Minsk.

An diesem Tag war zu Ausbildungszwecken ein DGS des FuTB mit einigen Richtungsunteroffizieren in der FuTK. Dieser kam um 20 Uhr 20 Min. in den Gefechtsstand, um das eigentlich für 20 Uhr 30 Min. vorgesehene Training zu beobachten (welches aber auf Grund der Verwechselung der Maßnahmen schon lief). Er bekam die Hektik des DGS FuTB über die Wechselsprechanlage der Führungsverbindung mit und fragte ihn, da er ihn ja kannte, was es denn für Probleme gibt. (Real lief ja in der FuTK nichts - weder Technik noch irgendwelche Meldungen über visuelle LRA). Eine kurze Weile war überraschte Ruhe und dann konnte der Sachverhalt geklärt werden. Da keine aktiven Kräfte der LV über das Stadium B1 hinaus alarmiert worden waren, wurde die ganze Maßnahme als Training des Meldungs- und Alarmierungsdurchlaufes gewertet und es gab keine, für die betreffenden Personen negativen Entscheidungen. Der Start der Jagdflugzeuge war im Prinzip durch das Fehlen der Bestätigung des massierten Anfluges durch andere FuTK insbesondere der GSSD verhindert worden.

Absturz Kampfhubschrauber Mi-24 D (takt. Nr. 415, Werks-Nr. B 4070) beim Landeanflug auf FuTK-512

Am 26.10.1984 ereignete sich ein folgenschweres Unglück, bei dem drei Armeeangehörige starben. Wöchentlich wurde der in der FuTK stationierte Hubschrauber samt Personal (2 Piloten und Bordmechaniker) gewechselt. Der Wechsel verschob sich in der Woche wegen schlechtem Wetters. Beim dritten Versuch, der durch kurzes Aufreißen der Wolken erst zu klappen schien, verflog sich der Pilot in der wieder geschlossenen Wolkendecke (FuTK lag in den Wolken bei einer Wolkenuntergrenze von ca. 800 m) und streifte mit dem Rotor des Hubschraubers ein Abspannseil der Antenne der Funkmeßstation "Oborona" in der FuTK der GSSD auf dem anderen Hügel (ca. 4,5 km Luftlinie vom Landeplatz bei uns entfernt). Daraufhin stürzte der Hubschrauber aus einer Höhe über Grund von ca. 30 m ab und brannte aus. Alle drei Insassen (?) kamen dabei ums Leben. Diensthabender Offizier in der FuTK-512 war zu diesem Zeitpunkt Hptm. Fölsche (DKC Hptm. Wolfram).

Überholen des Kommandeurs des FuTB-51 OSL Messing in seinem Dienst-Wartburg auf der Autobahn durch eine P-15

1974 führte Hptm. Knabe eine Verlegung einer P-15 zur Jahresdurchsicht in die FuMW-31 nach Eisenhüttenstadt durch. Auf der Autobahn überholte er einen mit ca. 80 - 90 km/h fahrenden PKW. Zu spät bemerkte er, daß in dem PKW sein eigener Bataillonskommandeur saß. Die Quittung war ein Verweis für ihn.

Zum Mittagessen überbackene Kuheuter

Das Essen in den Einheiten der FuTT war immer von hoher Qualität und schmackhaft. Dies war unter anderem auch dadurch mit bedingt, weil meistens nur für maximal 100 bis 150 Personen gekocht wurde und die Berufssoldaten das gleiche Essen wie die Soldaten im Grundwehrdienst bekamen. Steinheid hatte mit seinen Köchen immer Glück. Ende der 70-er Jahre war ein Koch aus Dresden in der FuTK, der auf Grund seines Könnens Maßstäbe setzte. Nur einmal griff er ernsthaft daneben, als er überbackenes Kuheuter anbot. 99 % der Essenteilnehmer drohten ihm darauf im Wiederholungsfalle mit Vergeltung.

Die Sache mit dem Kuheuter (ein Situationsbericht von Detlef Knoth) : Der Koch war ein Resi namens Gefr. Steinbrückner, er war Küchenchef (oder doch nur Koch??? ) in einem Gaststättenkomplex (Restaurant, Bar, Weinstube) in Dresden am "Weißen Hirsch" - der Komplex hieß "Secundo Genitor"- er hatte damals "Berliner Schnitzel" auf dem Speiseplan. Als wir beim Essen waren, wollten wir unbedingt wissen, was das sei. Er fragte uns, wie es schmecken würde. Darauf antworteten wir: Gut, aber geschmacklich ungewöhnlich!- wir wollten aber trotzdem unbedingt wissen, was es sei. Er antwortete, daß er es erst verraten würde, wenn alle gegessen hätten. Nachdem alle gegessen hatten, verriet er, daß es sich um paniertes Kuheuter gehandelt hatte. Die Panik war perfekt.

Ehrenbanner auf dem IX. Parteitag der SED

Für die kontinuierlich hohen Leistungen in der Gefechtsausbildung und bei der Sicherstellung des DHS wurde die FuTK-512 1976 mit einem Ehrenbanner ausgezeichnet, welches Leutnant Neschwitz in Berlin übergeben bekam.

Urlaubsdomizil des Kommandeurs der 1. LVD

Nachdem 1965 Oberst Schmidt wieder Kommandeur der 1. LVD wurde, begann die zweckentfremdete Nutzung der FuTK-512 durch ihn persönlich und Angehörige des Stabes der LVD im Sommer und besonders im Winter als Urlaubsunterkunft. Zu diesem Zweck wurden in der oberen Etage zwei vom übrigen Teil der Kompanie abgetrennte Zimmer als Wohn- und Schlafzimmer mit Fernseher und Telefon hergerichtet. Es gab ebenfalls einen separaten Waschraum mit Toilette. Besonders durch den Generalmajor Schmidt (1968 zum General befördert) wurde beim Aufenthalt in der FuTK ein sehr überhebliches und anmaßendes Verhalten an den Tag gelegt (ganz im Gegensatz zum Auftreten seiner Frau). Das ging über den Einsatz einer AN-2 zum Flugplatz Erfurt (brachte Schafskäse nach Cottbus, der mit unserem P-3 zuvor von Saalfeld nach Erfurt geschafft wurde) bis hin zu Fahrten unseres P-3 über hin und zurück ca. 100 km, um für den Privat-PKW "Polski-Fiat" des Divisionskommandeurs Super-Benzin zu holen. Alle bei uns atmeten auf, als im Jahre 1976 die Ära Schmidt in der Division beendet war. Der neue Kommandeur, Oberst Bohne, legte keinen Wert auf die weitere Nutzung der FuTK-512 als Urlaubsunterkunft.