Gaestebuch der Seiten der FuTT der NVA
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Name : Jürgen Krause
Email : post@karinundjuergen.de
Homepage : Keine Homepage angegeben.
Skype : Keine Skype-Adresse angegeben.
Datum : 31.07.18 - 15.37

Text : Mein Thermometer zeigt 35 Grad (31.07.2018) und es soll heute noch etwas mehr werden. Die Natur und die Menschen ächzen unter Trockenheit und Hitze. Ich bin nicht ausreichend tätowiert, um am KDP des Freibades durchgelassen zu werden. Setz ich mich halt in den Keller und grabe in Erinnerungen. Die Definition unseres Striesower Ausgangsbereiches lautete (glaube ich) „So weit die Füße tragen“. Meist trugen uns die Füße zur Bushaltestelle. Von da ging es nur nach Cottbus oder Fehrow. Hinter Letzterem war die Welt ohnehin zu Ende. Das änderte sich für mich und einige weitere Längerdienende spontan mit dem Abschluss des Grundwehrdienstes. Wir durften unsere Motorräder mit in die Dienststelle bringen. Für mich galt das ab Frühjahr 1965. Jetzt brauchten uns die Füße nur noch bis zum Schuppen tragen und die Welt, so fühlten wir, stand für uns offen. Wir nutzten die unklare Definition, um zumindest die nordwestlich gelegenen Dörfer des Spreewaldes um Burg mit ihren urigen Gasthöfen kennen zu lernen. Warum mir das gerade im „Sommerloch“ einfällt? An jedem möglichen Wochenende zog es uns damals nach Byhlegure an den dortigen großen Badesee. Es war schon eine Offenbarung, die immer vorgeschriebene Ausgangsuniform abzustreifen und sich an diesen erholsamen Nachmittagen mit der Badehose unter „normalen“ Menschen bewegen zu können. Auf der Heimfahrt genoss ich im Garten eines Wirtshauses zum ersten Mal eine mir als Sachsen bis dahin unbekannte „Potsdamer“, ein dank der Globalisierung heute überall erhältliches Bier-Mischgetränk. Und wenn wir im Vorbeifahren entdeckten, dass im „Deutschen Haus“ in Burg Tanz war, da konnte uns die Vergatterung zum 24-Stunden-Dienst am nächsten Tag nicht schrecken. Im Frühjahr dieses Jahres lud ich meine Frau nach einem Leinölkauf in Straupitz zur Rast am Byhlegurer See ein. Erschrocken waren wir über den Zustand des dahin führenden Weges. Das Betrachten der stillen schilfgesäumten Wasserfläche beruhigte den durchgeschüttelten Magen und ein köstlicher Hefeplins im „Haus am See“ besänftigte ihn und uns endgültig. Die genannte Spreewälder Spezialität hat es übrigens trotz Globalisierung noch nicht bis Franken geschafft.


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