Advent – die Einsamkeit wird für viele spürbar
Nachmittag – die erste Kerze am Kranz brennt, der Glühweinduft zieht durch die Wohnung – besinnliche Zeit … draußen ist es dunkel und ein Blick zu den anderen Häusern läßt einen Wärme und Geborgenheit überall hinter den erleuchteten, weihnachtlich geschmückten Fenstern spüren : Adventszeit
Jetzt kommen die Sonntage, an denen man nicht auf der Straße sein möchte. Auf dem Sofa in eine Decke eingehüllt fläzen, ein gutes Buch in der Hand, das Glas Glühwein steht auf dem Rauchtisch – und es ist Ruhe, keine Hektik mehr. Meine zwei Advents- und Weihnachtsgäste sind auch schon wieder hier – ich habe (ehrlich gesagt ) auf sie schon sehnsüchtig gewartet !
Andererseits : Solche – bei uns schon traditionellen – Gäste lassen die vergangene Zeit, die vergangenen Jahre wieder fühlbar werden. Auch weil die nächsten vier Wochenenden anders sein werden, als sie es in den letzten 24 Jahren für mich waren. Es fehlen welche zur Familienstunde am Adventskranz ! Die Entfernung für einen Kurzbesuch ist einfach zu groß !
Dabei habe ich es noch gut : Ich habe ein Telefon und weiß, daß die, die hier fehlen, sich über einen Anruf meinerseits freuen und auch selbst anrufen können (und werden ) ! —> im Gegensatz zu denen in Berlin, die nur die Straße kennen ! Ich will jetzt nicht urteilen, warum sie dort leben – ob selbst gewollt oder unverschuldet. In jedem Fall sind sie arm dran – nicht nur materiell, sondern vor allem auch geistig ! Und das Dumme ist : Gerade in dieser Jahreszeit spüren sie es und darum tun sie mir leid – auch die, die es so wollten !
Ihnen entgeht sehr viel ….