Die Verrückten der Straße und ihr Verhältnis zu anderen
Niemand kommt an ihnen in Zeiten der warmen Wetterverhältnisse vorbei – auch der ADAC widmet ihnen beständig (in Abhängigkeit von der Jahreszeit) in seiner monatlichen Werbezeitung ausführliche Betrachtungen und die eigenen Vertreter dieser Gattung Teilnehmer am öffentlichen Straßenverkehr übertreffen sich gegenseitig in Schuldzuweisungen an alle anderen für ihre mißliche Lage in der Unfallstatistik ! Ich rede (oder besser : schreibe) hier über die Motorradfahrer !
Wie sehen denn Eure Beobachtungen bezüglich dieser Spezies aus ? Meine Begegnungen mit ihnen zeigen eigentlich immer das gleiche Bild :
- in der Stadt
- prinzipiell zu schnell
- an stehenden Fahrzeugen an der Ampelkreuzung sind sie plötzlich davor (nach Möglichkeit selbst so stehend, daß zwei Spuren behindert werden)
- Spurwechsel und Abbiegen ohne Betätigung des Fahrtrichtungsanzeigers – normal
- Fahren bei "Rot" gehört zum grundsätzlichen Verständnis ihrer Lebensart
- Sicherheitsabstand ist was für Memmen – ein Motorrad paßt überall rein – die anderen werden schon bremsen
- auf der Landstraße
- stark überhöhte Geschwindigkeit sowieso
- Rechtsfahren ist nur was für Autos (und schon gar nicht in Kurven praktikabel)
- Überholverbote gelten nur für Autos
- Nebeneinander macht doch jede Unterhaltung Spaß
- auf der Autobahn
- warum nicht auch rechts vorbei ? Für ein Motorrad ist doch Platz genug !
- Gassen im Stau sind doch echt gute Rennstrecken
- Wozu die Geschwindigkeit an die Seitenwindverhältnisse anpassen ? Dann dürfen die blöden PKWs halt nicht überholen !
19 von 20 Motorrädern, die mir in den letzten Wochen begegneten, werden nach diesen oben erwähnten Chematas geführt ! Und – liebe Autofahrer – wenn denen dann was passiert, seid ihr daran schuld ! Weil ihr den sensiblen Charakteren, die auf zwei Rädern tieffliegen, nicht genügend Rücksicht entgegengebracht habt oder deren Fehlverhalten nicht vorausgesehen habt ! Lest mal diverse Artikel zur Problematik "Motorradfahren" – da wird so gut wie nie das Verhalten der Zweiradfahrer angeprangert und schon gar nicht Bestrafung für die Chaoten unter ihnen gefordert. Nein – die Autofahrer werden dazu aufgerufen, die falschen Handlungen dieser Verkehrsteilnehmer rechtzeitig zu erkennen und durch eigenes Handeln zu entschärfen !
Wenn ich in den Nachrichten höre, daß da wieder einer die Rinde eines Baumes eingekerbt hat oder zum 100 m – Freiflug über dem Acker gestartet war, sag ich jedes mal : Einer weniger – der kann mir und anderen im Straßenverkehr nicht mehr gefährlich werden !
Ist das eine falsche Meinung ?