Meinungsfreiheit und Manipulation

Meinungsfreiheit und Manipulation

Der ehemalige oberste Verfassungsrichter Papier warnt vor der Tendenz, aufgrund von Hassreden, Shitstorms und zunehmenden Fake News im Internet die Meinungsfreiheit „neu zu denken“. Dann sei es nur ein „kleiner Schritt zur Forderung“, das Recht auf freie Meinungsäußerung einzuschränken. Dieses dürfe auch von staatlicher Seite nicht eingeschränkt werden, um eine „bessere Moral“ durchzusetzen.

Der Jurist geht dabei nicht nur auf die Pressefreiheit ein. Er nimmt ebenso die unter dem Stichwort „Cancel Culture“ um sich greifenden Veranstaltungsabsagen in den Blick. Diese erfolgen wie beim jüngsten Berliner Beispiel, um anderen, unerwünschten Meinungen und Sichten den öffentlichen Raum zu verweigern. „Immer mehr Menschen scheinen nicht länger bereit zu sein, anderen ihr Recht auf eine eigene Meinung zuzugestehen, geschweige sich mit dieser zu beschäftigen.“

Obige zwei Zitate sind aus einem Artikel „Gefahr für die Demokratie: Angriffe auf die Meinungsfreiheit“ (Link)

Ist da was dran? Darf – und vor allem kann man – bei uns in der Öffentlichkeit seine von anderen Personen und deren Ansichten abweichende Meinung ohne Probleme vertreten – auch wenn es nicht die von der Bundesregierung in den Massenmedien vorgegebene ist? Mir kommen immer mehr Zweifel daran! Es gibt zu viele Beispiele in den letzten Jahren – in der letzten Vergangenheit – , daß dies nicht mehr so ohne weiteres möglich ist! Um vielleicht ein Beispiel zu bringen (ich will nicht von den Verunglimpfungen und Repressalien im beruflichen und persönlichen Leben sprechen, unter denen die offen auftretende Gegner der Corona-Politik der Bundesregierung 2020/21 leiden mußten), hier etwas aktuelleres:

Vor wenigen Tagen traf es in Berlin den „Kulturkreis Pankow“. Dieser wollte in dem Kulturzentrum „Brotfabrik“ in Berlin-Weißensee am 19. März einen zweiteiligen Film von Alina Lipp über die Lage im ostukrainischen Donbass zeigen. Dem sollte am nächsten Tag ein Diskussionsabend zum Thema „Der Ukraine-Krieg und die Krise des Westens“ mit dem Publizisten Hauke Ritz folgen. Es ging darum, andere Sichten und Denkweisen als die vorherrschenden zum aktuellen Geschehen zu zeigen und zu vermitteln. Doch nun mussten beide wie auch die gesamte „Denkraum“-Reihe, zu der Vortrag und Diskussion mit Hauke Ritz gehörten, abgesagt werden.

Die Filme von Lipp – inzwischen wurde ein dritter Teil veröffentlicht – sind alles andere als eine angebliche Verherrlichung des Krieges. Sie zeigen nicht mehr und nicht weniger als das, was der seit Frühjahr 2014 von Kiew geführte Krieg in der Ostukraine dort anrichtet. Zu sehen ist, was das für die Menschen bedeutet. Das spielt seit Jahren in der hierzulande vorherrschenden antirussischen Stimmungsmache keine Rolle. Wer die Filme schon sehen konnte, kann die Vorwürfe dagegen nur als interessengeleitete Stimmungsmache und böswillige Hetze einschätzen. All das gilt umso mehr für den geplanten Vortrag von Hauke Ritz. Davon zeugt unter anderem ein Interview, das das Magazin „Multipolar“ im Juli 2022 mit ihm führte.

Diese zwei Zitate sind ebenfalls aus dem Artikel „Gefahr für die Demokratie: Angriffe auf die Meinungsfreiheit“ (Link)

So – nun zur Meinungsbildung: Schaut Euch die drei Filme an. Sie sind auf diesen Webseiten zu finden —> Link zum Teil 1, Link zum Teil 2, Link zum Teil 3. Bildet Euch bitte selbst eine Meinung – denkt selbst! Vergleicht die Bilder und Aussagen der Personen aus diesen Filmen mit dem, was Euch gegenwärtig so in den bundesdeutschen Massenmedien zu dieser Problematik gezeigt und was dazu gesagt wird bzw. nicht gesagt wird!

Ist Euch denn schon mal aufgefallen, daß es keine nüchternen, sachlichen Informationen mehr in unseren Nachrichtensendungen gibt? Es werden nur wertende Informationen dem Konsumenten präsentiert! Da heißt es nicht: „Der Präsident von … ist dort aufgetreten“ oder “ Dort gab es ein Feuergefecht zwischen den verfeindeten Parteien …“ – nein, uns wird gesagt: „Der Diktator … ist in seinen befreundeten Staat gereist“ bzw. „Die verbrecherischen Truppen von … haben die armen, sich verteidigenden Soldaten von … angegriffen.“ Was schafft das? Eine suggerierte Haltung und Überzeugung – wenn ein Diktator in ein mit ihm befreundetes Land reist sind die alle schlecht! Woher weiß ich denn aber, daß er ein Diktator ist? Nur, weil mir das immer wieder gesagt wird? Sagt die Aussage „verbrecherische Truppen“ etwas über die Ursache des Konfliktes oder erzeugt sie sofort eine Wertung, ohne das der Konsument selbst darüber nachdenken muß?

Nehmt Euch mal die Methoden der Manipulation vor und analysiert sie im Hinblick auf unsere bundesdeutsche Medienlandschaft!

Die Gedanken sind frei. So lautet ein eindrucksvolles Lied. Leider stimmt es nicht. Wir sind unentwegt Manipulationen ausgesetzt. Unser Denken ist oft fremdbestimmt. Dagegen können wir uns einigermaßen gut schützen, wenn wir die Manipulationsmethoden kennen. Die NachDenkSeiten machen deshalb immer wieder und an praktischen Beispielen sichtbar, welche Methoden angewandt werden.

Link zu der Beschreibung der Methoden mit einigen Beispielen.

Selber denken macht wissend!

 

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