Begegnungen der primitiven Art
Jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit im Berlin der Gegenwart die gleiche Feststellung : Es gibt zwei grundsätzliche Kategorien von Menschen, die einem früh in der S-Bahn begegnen können :
- Zum einen die mit Kopf auf den Schultern sich, ohne störend auf andere zu wirken, mit eingeschaltetem Gehirn (welches ihnen erlaubt ihr Umfeld wahrzunehmen und sich als ein Mitteleuropäer zu präsentieren) normal bewegenden
- und dann die ebenfalls mit Kopf auf den Schultern (im Gegensatz zu vorher genannten aber ohne Gehirn – nur mit Hohlraum zwischen den Ohren) herumlaufenden , ihr schwaches Elternhaus (für das sie durch ihr Verhalten den Nachweis der dort reichlich vorhandenen Fehlfunktionen erbringen) in der Öffentlichkeit präsentierenden Mitmenschen.
Zu ersteren gibt es nicht viel zu bemerken – vielleicht nur : Mit denen blamierst Du Dich in keiner Situation – Du mußt keine Angst haben, daß sie Dich im Umfeld der Normalos vorführen.
Bei letzteren begegnen einem zur Zeit im Freigang zwei Typen :
- Sitzt in der S-Bahn mit Ohrhörern und erzeugt auf Grund des Hohlkörpers zwischen seinen Ohren laute Echotöne, die seine Umwelt auf seinen besonderen Kopfaufbau hinweisen sollen. Einige dieser Gestalten zucken mit dem Körper im Takt zu den produzierten Lautsignalen.
- Sitzt ebenfalls in der S-Bahn, hat aber – wie auch immer – erkannt, daß sein Elternhaus ihm gehirnmäßig eine Leere mitgegeben hat und versucht diesen Hohlraum nun krampfhaft selbst zu füllen. Dabei nimmt er das, was die Natur im Moment relativ preiswert bereitstellt : den eigenen Schnotter. Manche werden tatsächlich ihren Hohlraum da oben selbst voll bekommen – bei einer Hochziehfrequenz von einmal Hochziehen in weniger als einer Minute sollte das im Bereich des Machbaren liegen !
Tja : Ja die Eltern – was erkennt man an ihren Kindern ? Und was vermitteln Kinder über ihre Eltern ?