Gedopte Wessis ?

Gedopte Wessis ?

Du schlägst die Zeitung auf und was springt Dir förmlich entgegen ? Die Funktionäre (wie sich das anhört – aber so werden sie auch zu BRD-Zeiten genannt ) der einschlägigen Sportverbände der Bundesrepublik wollen die noch existierenden Weltrekorde aus DDR-Zeiten streichen lassen. Ich hab ja gar nicht gewußt, daß es noch Weltrekorde gibt, die der DDR zugeordnet werden. So zum Beispiel die 47,6 Sek. über 400 m aus dem Jahre 1985 von Marita Koch oder der Diskus-Weltrekord von Jürgen Schult aus dem Jahre 1986. Es gibt also noch einige bestehende Weltrekordzahlen, die an den DDR-Sport erinnern !

Mit Leistungen kommt an diese Rekorde keiner ran, um sie einzustellen oder zu verbessern. Was also tun ? Und damit treten die Glaubenskrieger bundesdeutscher Prägung und Erziehung auf den Plan und verkünden einseitig eine heile Welt des Sportes – natürlich des westlichen ! Da dort ja nicht gespritzt, geschluckt, getrickst und gelogen wurde. Ja – es gab ein paar tragische Fälle, wie zum Beispiel den der Siebenkämpferin Birgit Dressel 1987, die elend an den rund 20 verschiedenen Medikamenten, die sie geschluckt hatte, verstarb. Nicht irgendwo – nein ! In Mainz ! Aber liebe Leser – kann man das nicht auch noch im Nachhinein vielleicht der Stasi in die Schuhe schieben ? Denn das Sportsystem in der BRD war doch da völlig unschuldig. Die Welt – und vor allem die sportliche – im Westen war doch ein Idyll aus Fairness und Trainingsfleiß ! Was jetzt von der Uni-Klinik in Freiburg bekannt wurde und hohe Sportfunktionäre dieses Staates erröten läßt (nicht aus Scham – sondern aus Wut, daß es aufgedeckt wurde) legt ein beredtes Zeugnis über die Machenschaften und Seilschaften im bundesdeutschen Sport ab ! Und nicht, daß man Konsequenzen zieht ! Im Gegenteil : Es macht ja nichts ! Laß sie doch dopen, diese "Sportler" ! Hauptsache sie gestehen es irgendwann unter Tränen – dann können sie auch weiter ihren Profisport betreiben ! —> siehe Erik Zabel

Brot und Spiele müssen weiter laufen – aber ja nicht an den DDR-Sport erinnern und schon gar nicht an die damaligen Leistungen der Sportler dieses kleinen europäischen Staates. Höchstens dann, wenn es um eine Erneuerung und Vertiefung des Feindbildes geht !

Wie las ich es von einem waschechten Nürnberger (Andreas Lorenz im heutigen "Berliner Kurier") : "DDR-Rekorde zu streichen ist deshalb kein Beitrag zur Gerechtigkeit – sondern verlogene Sieger-Justiz. Ausgeführt von Leuten, die eine Mauer im Kopf haben !"

Gibt es eine treffendere Formulierung ?

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