„Danke USA“

„Danke USA“

Nee, nee – ich bin nicht vom eigenständigen Denken abgewichen und plappere unseren Mainstream nach! Nein – so kommentierte am 27.09. dieses Jahres der ehemalige polnische Außenminister Radosław Sikorski auf seinem Twitter-Kanal die Sprengung der Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 (© Screenshot: Twitter-Kanal @radeksikorski, 27.09.2022)

„Es ist eine kleine Sache, aber sie macht glücklich“, schrieb er in einem anderen Tweet zu diesem Thema. (Hat er alles mittlerweile wieder gelöscht – aber das Netz vergißt nicht ).

Auch der USA-Präsident hat sich zu Nord Stream II schon im Februar geäußert: Auf die Frage einer Journalistin, wie die zuvor geäußerten Andeutungen Bidens zu verstehen seien, „Nord Stream 2 ein Ende zu setzen“, ergänzte der US-Präsident zu dieser Bitte um genauere Erläuterung: „Wir werden – das verspreche ich Ihnen – in der Lage sein, es zu tun.“

Nun glaube ich nicht gleich jede Äußerung eines Politikers – egal woher er stammt! Aber getreu meinem Motto „Selber denken macht wissend!“ bin ich in alter Gewohnheit wieder dazu gekommen, mir mit Hilfe frei zugänglicher Informationen logische Zusammenhänge zu erschließen, um mir selbst eine Meinung zu bilden!

Punkt 1: Wem nützt die Zerstörung der zwei Gasleitungen?

  1.  der Ukraine – wenn der Krieg vorbei ist und Westeuropa wieder auf dem Landweg Gas aus Rußland beziehen wird, können sie wieder Milliarden an Transitgebühren scheffeln
  2. der Bundesrepublik – damit wird der politische Druck von der gegenwärtigen Regierung genommen, doch noch der Forderung von großen Teilen der Bevölkerung, der Handwerker und Gewerbetreibenden und der Industrie nachzukommen und Nord Stream II in Betrieb zu nehmen
  3. der USA – sie werden nun ihr im Vergleich mit dem russischen Erdgas um Größenordnungen teureres Frackinggas endlich Deutschland und Teilen Westeuropas aufdrücken können und die Gefahr der „Enddollarisierung“ des Gashandels in Europa ist vorerst vom Tisch

Mehr Nutznießer fallen mir absolut nicht ein. Vielleicht gibt es ja noch die Norweger und andere europäische Gasförderer, die jetzt keine russische Konkurrenz weiter auf diesem Markt fürchten müssen. Aber diese Nutznießer können wir wohl ganz einfach vergessen – die Spielen bei den Förderländern in der Welt in einer weit unten liegenden Liga. Und Rußland bei den Nutznießern der Sprengungen aufzuführen, ist ja wohl indiskutabel! Warum sollten sie etwas sprengen, was ihnen gehört? Wo es doch viel effektiver für sie ist, einfach den Hahn zuzudrehen und abzuwarten, bis die Europäer (voran die Bundesrepublik) wieder um Zugang zum russische Gas betteln werden!

Nun habe ich drei Nutznießer der Explosionen. Wer hat aber die Möglichkeit, in 60 – 70 m Tiefe unbemerkt Sprengsätze an der auf dem Meeresgrund liegenden Leitung anzubringen? Eine Bombardierung – egal ob vom Schiff oder Flugzeug – würde ja sofort bemerkt werden und könnte nicht vertuscht werden!

Punkt 2: Wer der drei wirklichen Nutznießer dieser Sprengungen hat die technischen Möglichkeiten, mit Hilfe von Kampfschwimmern oder Unterwasserdrohnen die Sprengladungen anzubringen?

  1.  die Ukraine – besitzt in der Ostsee keine eigenständige Operationsbasis, um derartige Aufgaben ohne Hilfe der USA oder anderer NATO-Staaten durchzuführen.
  2. die Bundesrepublik – ist etwas sehr heiß für die Bundesrepublik! Ließe sich wohl kaum längere Zeit in dieser Regierungskoalition verheimlichen!
  3. die USA – sie besitzen die entsprechende Technik (U-Boote, Unterwasserdrohnen) und auch das Personal (Kampfschwimmer) und haben nachgewiesen, daß ihre Spezialkräfte selbst in 120 m Tiefe noch ohne Probleme Arbeiten an Leitungen ausführen können (siehe „Operation Ivy Bells„) Und welch ein Zufall: Im Juni fand in der Nähe der Gaspipeline ein NATO-Manöver unter Beteiligung der „Task Force 68“ der 6. Flotte statt – einer Spezialeinheit für Kampfmittelbeseitigung und Unterwasseroperationen der US-Marines, also genau die Einheit, die die erste Adresse für einen Sabotageakt an einer Unterwasserpipeline wäre.

Und nu ? Wer war’s Eurer Meinung nach? Die Chinesen wissen es auch nicht ….

chinesischer Diplomat Cao Yi auf odysee

 

 

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