Nachbetrachtung zu aktuellen Zahlen und Ereignissen
Die Politiker von "Rosa" und "Schwarz" überschlagen sich im Moment – in das gleiche Horn tuten alle die, die sich gerne als "Wirtschaftsweisen" bezeichnen lassen : "Erfolg ! Hurra ! Weniger als 4 Millionen Arbeitslose ! Deutschland aus der wirtschaftlichen Talsohle raus ! Der Aufschwung überrollt uns !" In einem Zeitungsartikel las ich, daß die Auftragsbücher in der deuteschen Industrie so voll sind, wie letztmalig vor 40 Jahren und es schon erste Lieferschwierigkeiten auf Grund der hohen Auslastung gibt.
Und welche Frage stellt sich der deutsche Michel in dieser Situation ? Ganz einfach : "Was hab ich da wohl von ?" Und was wird er sich antworten müssen : "Eigentlich gar nichts !" Denn er muß feststellen, daß die Einkünfte der Geldsäcke in Zehnerpotenzschritten weiter wachsen (so wie auch in der Vergangenheit ) – er aber Glück hat, wenn er effektiv netto nicht weniger in seinem Geldbeutelchen vorfindet. Sich umschauend sieht er -den Blick nach Baden-Württemberg gerichtet – wie die Vertreter der Metallindustrie (der Arbeitgeberverband dieser Branche ) mit den Gewerkschaften darum ringen, daß die kleinen Leute ja nicht zu viel vom Kuchen abbekommen ! Dieses "ja nichts abgeben wollen" zieht sich durch alle Bereiche der Wirtschaft dieser Republik. Ein paar einfältige Journalisten rufen zwar die Reichen dazu auf, etwas von ihrem Reichtum rüber zu geben (sprich : zu teilen ) – aber wer ist denn im Kapitalismus zum Teilen bereit ? – außer ein paar Mäzene, die begriffen haben, daß man das gescheffelte Geld eh nicht mit in die Kiste nehmen kann.
Aber vielleicht sollte der deutsche Michel seinen Blick mal nach Venezuela richten ! Die demokratisch gewählte Regierung dieses souveränen Staates hat einen Schritt unternommen, den unser Grundgesetz auch ohne Probleme ermöglicht : Verstaatlichung einer Schlüsselindustrie (hier im konkreten Fall die Erdölförderung). Wer nicht teilen will ….