Der normale Alltag

Der normale Alltag

Überall in den Medien regen sich derzeit mal wieder irgendwelche Politiker und kurzdenkende Biertischkönige über ganz normale Erscheinungen des Alltages in dieser Republik auf.

Die einen wettern über den gestiegenen Alkoholkonsum der Jugend, der – dramatisch angestiegen – immer mehr in ein Saufen bis zur Bewußtlosigkeit mündet. Andere kritisieren lautstark die hohen Raten des Schadstoffanteiles in den Abgasen deutscher Autos. Und die dritten ertappt man dabei, wie sie urplötzlich entdecken, daß ein gesetzlich festgeschriebener Mindeststundenlohn von über 5 € ihr geliebtes Deutschland in ein Entwicklungsland zurückschubsen wird.

Allen diesen Themen ist eins gemein : Es geht letztendlich um das Geld in der Tasche derjenigen, die an der derzeitigen Situation verdienen !

Erläre doch mal dem Bar- oder Diskobesitzer, daß er es sein lassen soll, den Umsatz seines Etablissements durch das Anlocken und Verführen der Jugend mittels "Alkoholflatrates" zu steigern. Er soll doch lieber weniger Einnahmen hinnehmen und dafür aber keine alkoholisierten Jugendlichen – von oben bis unten bekotzt und mit abgeschaltetem Gehirn – in die Notaufnahme des Krankenhauses per Notarzt einweisen lassen. Was wird der Bar- oder Diskochef nach Deinen erzieherischen Ausführungen machen ? Der fäßt sich an den Kopf und stellt berechtigt die Frage : Von welchem Stern kommst Du denn mit dieser Forderung ?

Verklicker doch mal dem Anleger in Wertpapieren, warum BMW dieses Jahr weniger Dividende zahlt (weil sie ja plötzlich nur noch kleine, billigere Motoren in kleinere Autos einbauen und die großen fetten aus der Produktpalette gestrichen haben). Da wird´s wohl bald neue Vorstände in dem Autokonzern geben !

Und zum Schluß : Schau doch mal, Vertreter welcher Parteien eine Mindestlohnregelung torpedieren. Und wen diese Parteien vertreten !

Bei allem oben geschriebenem (und beschriebenen) geht es nachweislich um das liebe Geld : Die, die es haben, wollen natürlich mehr und vor allem nichts abgeben ! Und die anderen (die ja die Masse darstellen) glauben die tollen Sprüche und fallen ob der Bedürftigkeit der wenigen mit den dicken Bankkonten an zu heulen, ohne zu begreifen, wo sie eigentlich leben : Im Kapitalismus !

Und da geht es nicht um Lippenbekenntnisse, sondern glashart um Geld ! Und je mehr Geld man hat, desto besser ! Die oben geschilderten Dinge gehören doch ganz einfach zum Streben nach Profit (nach Maximalprofit) dazu und das ist die Grundessenz dieser Gesellschaft : Nicht das Demokratie- und Rechtstaatlichkeitsgeschwafel, was spätestens am Stacheldrahtzaun in Guantanamo oder an der CIA-Maschine mit Entführten bei der Zwischenlandung auf deutschen Boden sich als nutzlos herausstellt !

Das Geld ist es, was bestimmend ist !

Und nun träumt weiter vom Selbstverzicht auf Profitsteigerung ! … und hört endlich auf zu jammern ! Der Kapitalismus ist gut ! Er legt Bananen in die Schaufenster !

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