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Day: 10. April 2022

Was sage ich wie meinen Enkeln zu aktuellen Kriegen?

Was sage ich wie meinen Enkeln zu aktuellen Kriegen?

Für jeden Krieg gibt es eine Ursache und einen Anlaß – das haben wir mal in der Schule gelernt (die Praxis als Kriterium der Wahrheit hat das in den letzten hundert Jahren bei allen Kriegen gezeigt – auch wenn oft der Anlaß fingiert war und auf Lügen basierte)!

Es ist nicht einfach in der gegenwärtigen Propagandasituation die Übersicht zu behalten – was ist Ursache und was ist Anlaß für einen Krieg, im speziellen für den in der Ukraine! In der Schule, ja selbst in der KiTa werden meine Enkel (wie gegenwärtig alle Kinder) mit Aussagen zugeschüttet und ihnen Meinungen beigebracht, die sehr durch die Regierungspropaganda in den Medien beeinflußt sind. Sie werden konditioniert und nicht an das für sie notwendige selbständige Denken herangeführt – den Kindern muß aber das politische Selberdenken (auch wenn es vielen Erwachsenen schon abhanden gekommen ist!) erst beigebracht werden! Nur wie? Ich habe lange überlegt und gesucht – nun wurde mir frei Haus ein Artikel (Brief) geliefert, der die Situation um den seit 2014 brodelnden Krieg in der Ukraine und seine Verschärfung seit Februar diesen Jahres einschließlich der Entwicklung in der Welt kindgerecht beschreibt – einfach lesenswert!

Hier ein paar Auszüge – am Ende gibt es den Link zur Quelle:

„….. Aber die ganze Geschichte mit dem Krieg in der Ukraine ist nicht so einfach, wie es die Nachrichten auf Kika erzählen.

Das ist ein bisschen so wie bei zwei Jungs, die sich an einem Tisch gegenübersitzen und streiten. Der eine tritt dem anderen unter dem Tisch gegen das Schienbein, und der andere haut ihm daraufhin über dem Tisch eine runter. Was macht dann der, der den Streit angefangen hat? Er heult laut herum und sagt, wie böse doch der andere ist, dass er Streit anfängt, jeder habe doch gesehen, wie er ihm eine Ohrfeige verpasst hat. Und wenn man die beiden Jungs nicht genau kennt, dann glaubt man das und wird auf den böse, der den anderen geohrfeigt hat.

Es gab diesen Tritt gegen das Schienbein, und der Tisch besteht in diesem Fall aus den Nachrichtenredaktionen, die manche Sachen einfach nicht berichten. Denn in der Ukraine gibt es seit acht Jahren Krieg, nicht erst seit Februar. Den hat nicht Herr Putin angefangen, sondern ein Mann namens Turtschinow, der selbst durch Proteste an die Macht kam, nicht durch Wahlen. …… Er hat jedenfalls Panzer und Flugzeuge in eine Gegend der Ukraine geschickt, in der die Leute eine andere Meinung hatten. Und in diesem Krieg sind seither viele Kinder gestorben, oder haben Arme oder Beine verloren oder ihre Eltern. …..“

„…… Damals …… kam eine Regierung an die Macht, die sofort wollte, dass man kein Russisch mehr sprechen soll in der Ukraine, und dass auch die Schulen nicht mehr auf Russisch unterrichten dürfen. Außerdem vertrat (und vertritt) sie die Vorstellung, dass sowieso alles Russische schlecht und böse ist. Das wollten die Menschen in der Region, die Donbass heißt, nicht, weil sie sich als Russen fühlen und gar nicht der Meinung sind, sie wären deswegen schlecht oder böse. Also haben sie protestiert.

Und dann schickte Herr Turtschinow Panzer und Flugzeuge und Raketenwerfer und Soldaten, um diese Proteste zu beenden. Die Leute im Donbass haben sich natürlich gewehrt. Genau genommen haben sie sich ganz heftig gewehrt, weil sie Angst hatten, dass Leute, die sie für schlecht halten, weil sie Russen sind, sie einfach umbringen wollen. Und diese Angst war nicht grundlos, denn zuvor waren noch andere schlimme Dinge passiert. Die waren aber so schlimm, dass ich finde, Du solltest noch etwas älter werden, ehe Du sie Dir ansiehst. In zwei Jahren vielleicht. Dann schau mal ins Internet nach Odessa, 2. Mai 2014. …. “

„….. Die Deutschen und die Franzosen, die, sagen wir mal, in der Geschichte sowas wie die großen Brüder der Ukraine sind, hätten schon dafür sorgen können, dass der kleine Bruder mit seinem Gegner redet, haben das aber nicht gemacht. Auch als russischsprachige Schulen und Fernsehsender ganz verboten wurden, sagten sie nichts. Und dann fing der Kleine Mitte Februar wieder an, unter dem Tisch nach dem Schienbein zu treten. Mehrmals und mit Kraft. Übersetzt heißt das, dass Mitte Februar auf das Gebiet im Donbass jeden Tag über tausend Raketen und Granaten geschossen wurden; und es sind Leute dadurch gestorben, auch Kinder. …..“

„….. Das war der Moment, an dem es dem großen Bruder Russland gereicht hat. Und immer noch wird so getan, als gäbe es die acht Kriegsjahre nicht, in denen auch Schulen und Kindergärten kaputt geschossen wurden, und in denen Kinder leiden mussten. Auch die Ukraine hat die Kinderrechtskonvention unterschrieben. Aber stell Dir mal vor, Du müsstest fast jede Nacht in einem kalten und dunklen Keller verbringen, seit Du vier Jahre alt bist! Es gibt viele Kinder im Donbass, denen es genau so geht. Wenn diese Kinder Bilder malen (ich habe viele davon gesehen), dann wünschen sie sich auf diesen Bildern nur eines: Frieden!

Findest Du es nicht auch fies, wenn man Dir das alles nicht erzählt? …..“

Das sind nur ein paar Auszüge aus einem Brief, den Dagmar Henn an die kleine Ella geschrieben hat, die publikumswirksam in den Tagesthemen vor der Kamera stand – Kinder sind in der Propaganda ja schon immer sehr wirksam!

…. und hier nun endlich der Link zum kompletten Brief an die kleine Ella —-> Link